30-1 Washington DC

Washington, DC: National Museum of Women in the Arts öffnet wieder

Museum nach umfassender Sanierung ab 21. Oktober 2023 wieder zugänglich

Foto: Thomas H. Field

In unterschiedlichen Höhen baumeln dicke Stoffgirlanden in Rot und Gold sowie gehäkelte Accessoires. Verziert ist dieser besondere Kronleuchter mit Perlen und Elementen aus rot, orange und gelb gefärbtem Muranoglas, obenauf sitzen üppig geschmückte Kronen: Das von Joana Vasconcelos gestaltete Kunstwerk „Rubra“ zählt zu den Höhepunkten der insgesamt 31 zeitgenössischen Arbeiten 13 internationaler Künstlerinnen, die in der Ausstellung „The Sky’s the Limit“ zu bestaunen sind. Mit Beginn der Schau am 21. Oktober 2023 fällt zeitgleich der Startschuss für die Wiedereröffnung des National Museum of Women in the Arts (NMWA) in Washington, DC, das zwei Jahre lang wegen umfassender Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten geschlossen war. Noch bis zum 25. Februar 2024 werden dort die großformatigen, raumgreifenden Skulpturen und Installationen aus den vergangenen zwei Jahrzehnten gezeigt.


Großformatige Kunstwerke auf mehr als 600 Quadratmetern

Die anlässlich der Museumswiedereröffnung konzipierte Schau „The Sky’s the Limit“ wird auf der neuen rund 605 Quadratmeter großen Sonderfläche im zweiten Stock präsentiert. Zu den Höhepunkten zählen Neuerwerbungen und Werke, die als private Leihgaben erstmals im NMWA zu sehen sind. So stammen die zwischen 2003 und 2023 entstandenen Ausstellungsstücke von Künstlerinnen wie Sonya Clark, Beatriz Milhazes, Cornelia Parker, Mariah Robertson oder Joana Vasconselos. So ungewöhnlich wie die Werke selbst ist auch deren Präsentation, die erst durch die flexible Raumgestaltung nach der Renovierung möglich geworden ist: Sie hängen von der Decke, schwingen entlang der Wände oder bestechen durch ihre schiere Größe und die ungewöhnlichen Materialien.

Foto: Beatriz Milhazes / Atelier Joana Vasconcelos

Recycelte Kleidung, Knochen und über dem Boden schwebende Silberstücke

So verarbeitet beispielsweise Rina Banerjee Materialien wie Glas und Federn, sogar Vogelkäfige und Knochen kommen zum Einsatz. Die Zedernholzskulpturen von Ursula von Rydingsvard scheinen direkt den Wänden zu entspringen und ragen hoch über den Köpfen der Besucher in den Raum. Bei Beatriz Milhazes hängt eine Skulptur aus bunten Ketten, Kugeln, Perlen und Kreisen von der Decke. Und bei „Daisies Up Your Butterfly“ aus dem Jahr 2013 hat Shinique Smith recycelte Kleidung aus verschiedenen Materialien und Farben fest zu einem geheimnisvollen Bündel verschnürt. Zu den Höhepunkten der Ausstellung zählt auch „Thirty Pieces of Silver (exhaled) Sugar Bowl“ (2003) von Cornelia Parker. Dabei schweben silberne Teekannen, Löffel, Gabeln, Saucieren, eine Flöte und allerlei mehr fast wie von Geisterhand über dem Boden.

Mehr Ausstellungsfläche und flexible Präsentationsmöglichkeiten

Mit der Ausstellungseröffnung von „The Sky’s the Limit“ gehen die zweijährigen Sanierungsarbeiten des weltweit einzigen Museums zu Ende, das sich ausschließlich der Förderung von Frauen in der Kunst verschrieben hat. Die Komplettrenovierung des historischen Gebäudes aus dem Jahr 1908 kostete umgerechnet rund 62 Millionen Euro und ist die erste seit der Eröffnung des Museums im Jahr 1987. Das NMWA verfügt nach der Neukonzeption des Gebäudes über eine 20 Prozent größere Ausstellungsfläche mit flexiblen Präsentationsmöglichkeiten.