37-5 Colorado

Colorado: Mit Volldampf nachhaltig voraus

Wie die historische Schmalspureisenbahn Durango & Silverton mit der Zeit fährt

Foto: Kathrin Berns

Die malerischen Zugfahrten mit der Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad im Südwesten des Bundesstaates Colorado berühren die Sinne auf unterschiedliche Weise. Einige Passagiere fahren wegen der spektakulären Fahrt entlang des reißenden Gebirgsflusses Animas durch die rauhe Wildnis der Rocky Mountains. Andere wiederum begeistern sich für Dampflokomotiven und historische Züge, die ihre Passagiere auf eine Reise in die Zeit des Wilden Westens mitnehmen, bei der das rhythmische Klopfen der Bahn von den Felsen widerhallt. Auch wenn man sich in alte Zeiten zurückversetzt fühlt, so gibt es doch einen entscheidenden Unterschied: Mit Kohle werden die Dampfloks nicht mehr betrieben.


Der Weg ins 21. Jahrhundert

Das Bessie Smith Cultural Center in Chattanooga ist eine Hommage an die verstorbene „Kaiserin des Blues" Zudem wird hier die afroamerikanische Geschichte und Kultur durch Kunst, Bildung, Forschung sowie Unterhaltung gewürdigt. Die neue Ausstellung „Chattanooga's Black Soundtrack“ stellt lokale Künstler wie Usher Kane Brown und The Impressions vor.

Recyceltes Öl statt Kohle

Während die Betreiber der D&SNGR seit jeher die Bahn für die Gäste aufrecht erhalten, expandieren und investieren, durfte der historische Aspekt für sie aber nie zu kurz kommen. Gleichzeitig war man bemüht, das Betreiben der Bahn immer nachhaltiger zu gestalten. Zwar werden die meisten der täglichen Abfahrten mit Dampf betrieben, aber Kohle wird dafür nicht mehr verwendet. Ein Teil der Expansion bestand darin, die Bahn an die Welt und ihre Veränderungen anzupassen. Im April 2018 begann man mit der Umstellung der Dampflokomotiven von Kohle auf Öl, welches recycelt ist und aus der Region stammt. Durch die Ausweitung der Brennstoffquelle ist die D&SNGR nicht mehr auf Kohle angewiesen, wodurch es möglich wird, die gigantischen Dampfmaschinen über Jahre hinweg unabhängig von jeder Situation und auf eine Weise zu betreiben, die ihren historischen Status respektiert.

Fotos: Travelshooters

Eigener Halt für Backpacker und Abenteurer

Nicht nur Zugenthusiasten nutzen die historische Bahn, sondern auch Outdoorbegeisterte, die einen Stopp mitten in der Wildnis nutzen, um von hier zu Tages- oder Mehrtagestouren durch den San Juan National Forest und die Weminuche Wilderness zu starten. Für den Rückweg nach Durango hält man den Zug an, indem man an den vorgesehen Stopps den Lokführer auf sich aufmerksam macht. Da im Sommer dort täglich Wanderer warten, ist das für das Zugpersonal ein gewohnter Halt. 

 

Ein weiterer Stopp auf der Strecke zwischen Durango und Silverton ist die Soaring Tree Top Zip Line. Gäste steigen an der Tall Timber Station aus und begeben sich auf ein spannendes Abenteuer mit 27 Ziplines in den Baumwipfeln des San Juan National Forests.

Allgemeine Informationen

Die D&SNGR fährt im Sommer (Mai bis Oktober) mehrmals täglich von Durango nach Silverton und zurück. Die Fahrt zwischen Durango und Silverton dauert 3,5 Stunden. In Silverton auf rund 2.900 Metern hat man dann zwei Stunden Zeit, in denen man den historischen Bergbauort erkunden kann. In dem malerische Ort mit seinen alten Saloons und historischen Bars und Hotels scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Die Rückfahrt erfolgt dann je nach Vorliebe mit dem Zug oder Bus (über den ebenfalls spektakulären Million Dollar Highway). Im Winter fährt der Zug bis Cascade Station. Eine Fahrt im Sommer kostet ab ca. 100 Euro (Rundtrip). Es stehen unterschiedliche Waggons zur Verfügung, vom Panoramawagen über Open Air bis hin zu Luxuswagen mit breiten gepolsterten Sitzen.