03-8 Interview

Interview mit ‘George Washington’

Virginia - Geschichte - Mount Vernon

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Mount Vernon ist der ehemalige Landsitz des ersten Präsidenten der USA, George Washington. Das Anwesen liegt nahe der Stadt Alexandria, direkt am Potomac River. Heute ist der Bau im Kolonialstil ein Museum und auch dank des großen Parks ein ideales Ausflugsziel bei einem Besuch von Washington, DC. Dan Shippey ist seit elf Jahren Darsteller von George Washington in Mount Vernon, während  seine Ehefrau oft die Rolle der Martha Washington übernimmt. USA Entdecken hat mit Dan Shippey über seine Rolle und George Washington gesprochen.


Wie fühlt es sich an, erster Präsident der Vereinigten Staaten (von Amerika) zu sein?

 

George Washington: Meinen Gefühlen schenke ich da nicht viel Beachtung. Lassen Sie mich Ihnen indes versichern, dass ich die Ehre des Präsidentenamtes nur nach großem Zögern übernahm. Ich habe mich auf unbekanntes Terrain begeben und schwer wiegt diese große Verantwortung auf meinen Schultern. 

 

Was war die wichtigste Entscheidung Ihres Lebens?

 

George Washington: Die Entscheidung von wohl größter Wichtigkeit in meinem Leben war es, die Witwe Custis dazu zu bewegen, in eine Heirat mit mir einzuwilligen. Danach folgt mit Gewissheit meine Teilnahme am Ersten Kontinentalkongress, da sich alle weiteren Entscheidungen daraus ergaben. 

 

Wie gefällt Ihnen die Stadt, die nach Ihnen benannt wurde?

 

George Washington: Nun, ich habe natürlich Einblick in die Pläne genommen, schließlich gehört es zu meinen Pflichten, die Planung dieser föderalen Stadt, die wachsen und gedeihen soll, zu beaufsichtigen. Auch mir wurde schon übermittelt, dass sie meinen Namen tragen soll. Und von dem, was ich bisher sah, erwarte ich, dass dies eine Hauptstadt werde, die auch in der Ferne zu beeindrucken vermag.

 

 

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Welches ist ihr persönlicher Lieblingsplatz in Mount Vernon?

 

George Washington: Da kommen mir gleich zwei in den Sinn. Der Ort, an dem ich die vielleicht angenehmsten Stunden verbringe, ist die Piazza mit Blick auf den Fluss. Ich genieße aber auch die Zeit in meinem eigenen Studierzimmer.

 

 

Was sollten Besucher von Mount Vernon auf jeden Fall besichtigen?

  

George Washington: Nun, es gibt viele Orte, die für mich und meine Gedanken einen entspannten Rückzugsort darstellen. So würde ich sagen, dass vielen der wunderbare Blick unten am Wasser bislang verborgen geblieben ist. Wenn Sie sich zum Ufer des Potomac River hinunterbegeben, erblicken Sie auf der anderen Seite Maryland. Schon diese Sicht ist dieser kleine Spaziergang wert.


Der Mann hinter dem Präsidenten

 

Was brachte Sie auf die Idee, die Person George Washington darzustellen?

 

Dan Shippey: Es war gar nicht meine Idee, George Washington zu verkörpern. Als ich gerade den Unabhängigkeitskrieg und frühe amerikanische Geschichte unterrichtete, kam die Idee auf, George Washington als historische Persönlichkeit erlebbar zu machen. So wurde ich gebeten, in diese Rolle zu schlüpfen. Ich selbst hätte nie und nimmer daran gedacht. 

 

Was fasziniert Sie an der Person George Washingtons?

 

Dan Shippey: Das sind für mich in erster Linie die Art, wie er sein Leben basierend auf der Philosophie der Stoiker und zugleich nach dem Grundsatz führte, dass man das tun muss, was richtig ist – und dass man nicht dafür verantwortlich ist, ob dies letztendlich gelingt oder nicht. Dies und sein Einfluss auf den gesamten weiteren Verlauf der amerikanischen Geschichte faszinieren mich immer wieder aufs Neue.

 

Welche Gemeinsamkeiten gibt es zwischen Ihnen beiden?

 

Dan Shippey: In Bezug auf den Charakter sind dies nur sehr wenige, auch wenn ich mittlerweile viele seiner Gedanken und Ideen übernommen habe. Jedoch bin ich eine ganz andere Person. Ich bin eher sozial, er war dagegen sehr stoisch. Daher ist es für mich immer ein ganzes Stück Arbeit, wenn ich mich in Washington verwandle. Ich kann aber sagen, dass wir beide von starken Frauen umgeben waren. Meine Mutter und meine Frau sind starke Persönlichkeiten, und die Mutter und Ehefrau von Washington waren dies ebenfalls.